So, wieder sind einige Tage vorbei und ich wollte mal wieder meine Gedanken zu Papier bringen. Die letzten paar Tage war ich mit verschiedenen Dingen beschäftigt.
Zuerst einmal werde ich wahrscheinlich meinen Computer neu formatieren müssen und habe deshalb die letzten paar Tage alle meine Dateien auf CDs gebrannt. Gestern habe ich alle Musikdateien gelöscht die ich schon auf anderen CDs habe so dass mir nur noch an die 300 MB mp3s zum Brennen bleiben. Ausserdem habe ich nun endlich die Dienstprogramme gefunden und konnte gestern erfolgreich meinen Computer defragmentieren. Dann bin ich immer noch mit dem Sortieren der Videokassetten im Wohnzimmer beschäftigt. Heute habe ich auch wieder eine Menge alter und unbrauchbarer Videokassetten entsorgt. Und ich habe wieder einige unserer alten Catchkassetten gefunden, die mein alter Herr teilweise mit seinem Telekollegzeug gelöscht hat. Dabei ist mir eingefallen, dass einer meiner Exkollegen noch eine ganze Tasche Catchkassetten haben muss. Aber alles zu seiner Zeit. Und ausserdem bin ich ausserdem mit dem Anhören der Sendungen von comicgeekspeak beschäftigt. Bis jetzt habe ich die Folgen 31 bis 49 angehört. Eine wirklich tolle Show. Was mich am meissten überrascht hat war, wie viele e-mails von Zuhörern kommen die vor einiger Zeit aus Frustration mit Comiclesen aufgehört haben und dank der Show wieder damit begonnen haben. Es scheint fast so, als gäbe es tief in jedem Menschen drinnen einen Comicfreak der nur darauf wartet entfesselt zu werden.
Worüber ich mir in letzter Zeit einige Gedanken gemacht habe ist das Image der Comics und besonders der Comicfreaks. Wenn man sich mal andere ehemalige Randgruppen anschaut so steht fest dass die meissten anderen inzwischen sich entweder erfolgreich in die Gesellschaft integriert haben oder gar die breite Masse gezwungen haben sich anzupassen oder an die Wand gedrückt zu werden.
Waren die Computerfreaks früher dürre, pickelige Weicheier die nie eine Freundin abkriegen sind sie heute die megacoolen Oberchecker die den Tag retten wenn es am Schlimmsten steht. Früher war man ein Aussenseiter wenn man von Frogger oder Space Invader geschwärmt hat, heute ist man der Oberloser wenn man RESIDENT EVIL, SILENT HILL, METAL GEAR SOLID oder DEVIL MAY CARE nicht kennt. Wurde man früher noch als Spinner angesehen wenn man sein Taschengeld in eine Spielekonsole investiert hat so gehört man heute zu einer vom Aussterben bedrohten Art wenn man keine Splaystation 2, Dreamcast oder Gamecube sein eigen nennen kann. Es gibt Leute die werden nur für´s Spielen bezahlt - total unabhängig davon ob sie gewinnen oder verlieren.
Das Image der Comics und der Comicleser hat sich hingegen innerhalb der letzten 20 bis 30 Jahre nicht geändert. Und das schlimme daran ist dass die Comicfreaks nicht nur von aussenstehenden keine Liebe fühlen - auch innerhalb der Comicszene werden sie nur abschätzig behandelt und als Fanboys beschimpft. Das ist auf einigen Comicinternetforen schon so weit fortgeschritten, dass Comicleser die mal Kritik äussern oder von den Comicmachern verlangen sich etwas anzustrengen für die hartverdienten Mäuse die man sich vom Munde abspart gleich als Fanboys abgewertet werden. Wenn ich bei einer Serie mit einer weibliche Hauptperson gerne einen Zeichner hätte der auch Frauen zeichnen kann - bin ich ein Fanboy. Wenn ich bei einer Serie nicht nur gerne einen guten Schreiber sondern auch einen guten Zeichner hätte - bin ich ein Fanboy. Wenn ich es nicht mag wenn sich ein Charakter nach 20 Jahren plötzlich ganz anders verhält und total unlogisch handelt - bin ich ein Fanboy. Wenn ich nicht nur die Serien lese die von Comickritikern gelobt werden sondern mir das gerne selber aussuche weil, hallo, für mich Allan Moore nicht das Alpha und Omega des Comicschaffens darstellt da schon vor ihm gute Comics geschrieben wurden - bin ich ein Fanboy. Wenn ich in einer Diskussion mal eine andere Meinung habe und für mich Schwadron Supreme die innovativere Serie ist und nicht Watchmen - dann bin ich ein Fanboy.
Wenn ich es lieber habe wenn Schreiber mit der Continuity arbeiteten statt dagegen oder sie einfach total ignorieren - dann bin ich ein Fanboy. Wenn ich nicht der Meinung bin das alle im Silver Age Schrott war und man einiges davon in den heutigen Comics verwenden könnte wenn man es interessant macht - bin ich ein Fanboy. Wenn ich Hal Jordan als Grüne Leuchte besser finde als Kyle Rayner - bin ich ein Fanboy. Wenn ich mir nicht ständig einen Kopf machen will wo welche Geschichte jetzt reinpasst wie All Star Superman und einfach nur eine gute Geschichte geniessen will - bin ich ein Fanboy. Wenn ich der Meinung bin dass die Marvelgeschichten in den 70ern besser, innovativer und politsch aktueller waren als vieles was heute erscheint - bin ich ein Fanboy. Wenn ich gern den Wizard lese weil ich in der Lage bin zwischen Artikeln die lediglich zur Unterhaltung dienen oder der Werbung und informativen Artikeln zu unterscheiden und weil ich Zeitschriften mag, die ihre Kunden kennen - bin ich ein Fanboy !
DANN BIN ICH HALT EIN FANBOY !!!
Und wisst ihr was ? Ich bin stolz darauf ! Was die meissten Comicleser immer wieder vergessen ist die Tatsache, dass es ohne die Fanboys heute wahrscheinlich keine Comicindustrie mehr gäbe. Wer hat denn die schlecht geschriebenen Comics die so mies gezeichnet waren gekauft und eisern ihren geliebten Comichelden zur Seite gestanden als die Comicspekulanten den Comicmarkt fast total zerstört haben ? Wer hat denn die Comicverlage durch die harten Zeiten gebracht ? Bestimmt nicht die paar Comic - Möchtegern - Intullektuelle die alle paar Jubeljahre ein Comic gekauft haben. Es war die breite Masse die es Comicverlagen durch den Verkauf von ihren von den Comickritikern so verachteten Serien wie X- Men oder Spider - Man ermöglicht hat so Juwelen wie Starman oder Preacher zu veröffentlichen.
Und die breite Masse das sind die Fanboys. Die Fanboys sind in der Comicszene das was die Alphaprimitiven in der Comicserie THE INHUMANS sind. Missgestaltete, hässliche Untermenschen die unter der Erde wohnen und ohne deren Schweiss, Blut und Tränen die grossen Maschinen nicht laufen würden die es den Inhumans ermöglichen in ihren schillernden Utopia zu leben. Sie werden dafür auch noch verachtet und sind Ausgestossene. Aber wisst ihr was ? Dieser Ausgestossene geht nicht still und friedlich in die Nacht, nein, dieser Ausgestossene verlangt seinen Platz am Tisch und nimmt sich sein Stück vom Kuchen.
Aber es gibt ja nicht nur Fanboys unter den Comiclesern. Auch viele der Comichändler sind Fanboys und hätten schon längst ihre Läden dicht gemacht und sich finanziell ertragreicheren Gewerben zugewandt wenn sie die Comics nicht so sehr lieben würden. Denn seien wir mal ehrlich, wieviele reiche Comichändler gibt es ? Und was ist der Dank für all die Aufopferung und Entbehrung ? Sie werden bei den Simpson als Witzfigur verspottet. Na, danke !
Doch auch in den meissten anderen Bereichen findet man Fanboys. Egal ob in den Chefetagen der Comicverlage oder bei den Zeichnern und Schreibern überall wimmelt es von Fanboys. Der Chef von Marvel ? Fanboy - man braucht sich nur mal das Büro anschauen - das Mekka für alle Fanboys.
Die meissten Starzeichner ? Fanboys. Die meissten Schreiber ? Fanboys. Hollywoodautoren oder Fernsehautoren wie J.M.Straczinsky, Allan Heinberg, Reginald Hudlin, Joss Whedon oder Bestsellerautoren wie Brad Meltzer ? Fanboys. Es wimmelt überall von Fanboys die sich nicht trauen an´s Licht zu kommen und ihrem Comicfreak freien Lauf zu lassen. Und deshalb breche ich eine Lanze für die Comikgeeks und Comicfreaks und Fanboys in aller Welt und sage : Wehrt euch ! Verbündet euch ! Seid aktiv ! Macht eine eigen Webseite, einen eigenen Comicblog, eine eigene Comicradioshow. Hört euch Radiosendungen wie Comicgeekspeak, I read Comics oder Fanboyradio an denn ihr seid nicht allein. Comicgeeks aller Länder vereinigt euch !!!
So, ich glaube damit hätte ich mir erst mal etwas von der Seele geschrieben was mich schon seit längerer Zeit nervt. Ich hatte mir ja schon seit längerem überlegt anlässlich meines 3 jährigen Jubiläums im April diesen Jahres einen eigenen Comicblog zu eröffnen und suche nach einem guten Titel. Die besten Namen wie Fanboyrampage sind ja schon vergeben aber angesichts der Tatsache wie die meissten Comicleser gerade auf die Fanboys ablästern schwebt mir etwas wie WHEN FANBOYS RULED THE EARTH oder FANBOYS UNITED vor.
Mögliche Titel wären auch FANBOYS AN DIE MACHT oder ACHTUNG ! FANBOY ! Ich weiss nur noch nicht ob ich es auf deutsch, englisch, spanisch oder gleich mehrsprachig machen soll. Auf jeden Fall werde ich einige meiner bisherigen Artikel zum Thema Comics posten und wahrscheinlich als allererstes die DECLARATION OF INDEPENDENCE OF FANBOYS die ich bis dahin hoffentlich fertig haben werde.
New to the blog ? Everything you need to know about TALES FROM THE KRYPTONIAN :
I have lived almost a hundred years Mikaal....I can do all sorts of things.
1 comment:
sehr intiresno, danke
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